Ärzte warnen vor schädlichen Folgen
Sportlermagersucht weit verbreitet
Viele Sportler hungern vor Wettkämpfen, um den ästhetischen Ansprüchen zu entsprechen, oder ernähren sich einseitig, um ihren Körper auf Hochleistungen zu bringen – mit gesundheitlichen Folgen. Davor warnen Mediziner der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).
Gewichtsideal setzt Sportler unter Druck
Viele Leistungssportler stehen unter dem Druck hoher Erwartungen. Diese betreffen auch das Gewicht. Experten schätzen, dass in manchen Sportarten bis zu 80 Prozent der Spitzensportler an einer Sportlermagersucht leiden. Vor allem Sportler aus ästhetisch-betonten Sportarten wie Turnen oder Synchronschwimmen sind betroffen, fast ebenso oft Ausdauersportler.
Knochendichte sinkt
Die Auswirkungen der Sportlermagersucht auf den Körper sind bedenklich, wie Ärzte der DGE berichten. Die Knochen entkalken. Dadurch steigt das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche. Außerdem kann es zu heftigen hormonellen Störungen kommen. Bei Frauen kann die Regelblutung ausbleiben und die Fruchtbarkeit zurückgehen. Auch Kalzium- und Vitamin-D-Mangel sind häufig zu beobachten.
Die kurzfristige Therapie umfasst deshalb meist Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungsmittel. Frauen erhalten häufig hormonhaltige Medikamente. Langfristig hilft jedoch nur eine Umstellung der Ernährungsweise.
Mehr Aufklärung nötig
Vorbeugen ist das beste Mittel gegen Sportlermagersucht. Deshalb fordern die Mediziner der DGE eine bessere Aufklärung von Seiten der Sportvereine. Die Sportler selbst, aber auch die Eltern jugendlicher Sportler und die Betreuer sollen über Symptome und Folgen der Magersucht besser informiert werden. Zudem kann es sinnvoll sein, bei bestimmten Sportarten Regeln aufzustellen, die den Anreiz für Untergewicht beseitigen. So verkürzt etwa der Skisprungverband bei einem Body Mass Index von unter 20,5 die Skier, was die Weite des Sprungs hemmt.